Schon beim zweiten Versuch kann der DBV die erste Seniorenmeisterschaft feiern. Nach dem dritten Platz der Ü55 gelang am vergangenen Wochenende in Düsseldorf der Ü45 der große Wurf.

Noch wenige Wochen vor Turnierbeginn lobte die Delegationsleitung das Ziel der Verteidigung des Vizemeister-Titels von 2016 aus, doch dieses „junge“, hungrige und ehrgeizige Team wollte mehr – es wollte Titel und Pokal von der Fränkischen Rezat (und dem TSV Ansbach) wieder beim „Zock am Rhing 2017“ an die Spree zurückholen.

Zwei Ü45-Rookies waren in der 9-köpfigen Mannschaft dabei, doch das sollte nicht schaden… im Falle des Neulings Sebastian Machowski bedeutete dies vielmehr das absolute Gegenteil.

In der Vorrunde gegen Wiesloch, Aschaffenburg und Düsseldorf

Direkt vom Flughafen Düsseldorf kommend, gelangte man am Samstagmorgen in altbewährter DBV-Manier mit einer gewissen „Rechtzeitigkeit“ zum ersten Spiel in die Halle und kam gegen die sehr physisch agierenden TSG Wiesloch Tigers nur etwas schleppend ins Turnier und Spiel. Aufgrund einer nun schon länger anhaltenden Rivalität beider Teams war das Spiel von großer Motivation und hohem körperlichen Einsatz des Gegners geprägt, mit dem wir uns erst einmal „arrangieren“ mussten. Nach einer hektischen Begegnung mit knappem Verlauf ging es am Ende aber doch 44:38 für den DBV aus. Erstes Spiel, erster Sieg.

Gegen den TuS Aschaffenburg Damm gewann die Mannschaft das zweite Spiel ohne besondere Vorkommnisse souverän mit 33:18.

Das letzte Vorrundenspiel bestritten wir gegen den sympathischen Gastgeber ART Giants Düsseldorf, der sich vor heimischem Publikum natürlich bestmöglich präsentieren wollte und auch sehr konzentriert und engagiert zur Sache ging. Die etwas ruppige Partie, die sogar von etwas Trash Talk begleitet wurde, konnten wir zum Leidwesen der zahlreichen Düsseldorfer Fans mit 26:20 zu unseren Gunsten entscheiden.

Neuauflage des Endspiels 2016 schon im Viertelfinale

Das Viertelfinale war mit einer niederlagenlosen Vorrunde erreicht. Die bittere Überraschung: Der amtierende Meister TSV Ansbach hatte in der Gruppe A eine 17:32-Niederlage gegen die BG Köln kassiert und wurde deshalb „nur“ Zweiter. So kam diese brisante Paarung nun viel früher als erwartet…

Da wir uns für die Niederlage aus dem letztjährigen Finale unbedingt revanchieren wollten, gingen wir sehr entschlossen und mit viel Elan ins Spiel!
Zwischen-Resultat: 0:11 (!) stand es nach wenigen Minuten. Wie so häufig, verpennten wir einen guten Start, legten Lay Ups daneben und produzierten völlig unnötige Turnovers. Wir brauchten wieder erst die Panik einer möglichen bevorstehenden Niederlage, um dann doch die nötigen Aggressivität, Einsatzbereitschaft und Konzentrationaufzubringen – „Step-by-Step, Inch-by-Inch“ kämpften wir uns mit tollen Aktionen, einigen Dreipunktetreffern und engagierter Defense ins Spiel zurück.

Die größte Aufgabe bestand für uns darin, TSV`s Playmaker, Dean Jenko, einen der Top-Akteure des Turniers, in seinem Wirken einzuschränken, aber gleichzeitig nach vorne Akzente zu setzen. Oliver Hundt spielte das gesamte Spiel durch und verstand es, diese Defensiv- und Offensivaufgaben mit Bravour zu meistern. Nach hartem Kampf und mit großer Erleichterung ging dieses Viertelfinale mit 35:29 an den DBV.

Im Halbfinale gegen Georgsmarienhütte

Am Sonntagmorgen ging es im Halbfinale gegen den uns gut bekannten TV Georgsmarienhütte sehr gut los. Wir sind ausnahmsweise schon zu Beginn in Führung gegangen; mit teilweise sehr ansehnlichen Passkombinationen, die auch vom Publikum – der DBV hatte sogar zwei weibliche aus Düsseldorf kommende Fans mit Pom Poms am Start – mit Begeisterung honoriert wurden. Nach einer kleinen Schwächeperiode, in der wir „leichte Punkte“ zuließen, fingen wir uns aber wieder und entschieden die Partie, diesen vorletzten Schritt zum neuerlichen Titelgewinn,ziemlich deutlich mit 43:28 für uns.

Deutscher Meister Ü45 zum vierten Mal in der Geschichte

Das Finale war die Paarung DBV Charlottenburg gegen BBC Bayreuth, die tatsächlich besten Teams des Turniers, der BBC mit den Ex-Bundesliga-Spielern „Daddy Cool“ Derrick Taylor und Nils Becker. Gespielt wurden 4 x 7 Minuten.

Beim Huddle vor dem Spiel gaben wir uns die Devise aus: „Genießen wir das jetzt hier, und gewinnen das! …wer weiß, ob wir nochmal in diese Situation, eine Finalteilnahme, kommen werden.

Wieder einmal ein holpriger Start, der zu einem offenen Schlagabtausch werden sollte.
1,6 Sekunden vor der Halbzeit stand es unentschieden, als Sebastian Machowski noch ein Dreipunkte-Buzzer-Beater gegen zwei Verteidiger gelang – ein absolutes Turnier-Highlight, vielleicht sogar die tollste Aktion insgesamt.

Ansonsten war die Begegnung von wirklich großartigen Aktionen geprägt:
der 53-jährige „Daddy Cool“ machte seinem Namen alle Ehre und verbuchte zahlreiche sehr sehenswerte Treffer, Lay Ups wie Dreipunktewürfe, während wir mit einer sehr geschlossenen Mannschaft, die alle Spieler ausnahmslos einbezog und niemals aufgab, erfolgreich dagegenhielten.

Das Finale war ein hochklassiges Spiel, mit einem hart erarbeiteten, aber letztlich verdienten 39:28 für den DBV!

Es war eine Werbung für den Seniorenbasketball, wofür sich Zuschauer und der gastgebende Veranstalter nebst Stadtdirektor bei allen Beteiligten auch explizit bedankten.

Fazit:

Insgesamt war es ein schönes, gut organisiertes Turnier mit fachkundiger und freundlicher Organisation, mit einer gemütlichen Abendveranstaltung mit einem opulenten Büffet.
Auch aufgrund einer längeren Rückfahrt ins Hotel blieben wir am Samstagabend aber nicht zu lang, sondern gingen vom Titel träumend frühzeitig ins Bett.

Als Team waren wir ein voll aufeinander eingeschworenes, auf allen Positionen sehr gut abgestimmtes Kollektiv, das jederzeit bereit war und unbedingten Siegeswillen offenbarte.
Alle Spieler erhielten ihre Spielanteile und machten ihren Job, ihre Punkte.

Ausdrücklicher Dank geht an unseren Organisator Oliver Hundt und einmal mehr insbesondere an Igor Rücker, der trotz noch nicht gänzlich auskuriertem Kreuzbandrisses die Reise antrat und on- und off-court als Spieler-Coach für den Titelgewinn maßgeblich war.

Es hat großen Spaß gemacht – auf zur Titelverteidigung 2018!

Die Spieler im Foto: Oben: Igor Rücker (14), Sebastian Schäplitz (5), „Twin Towers“ Nils Collingro (13) & Jens Kollat (12), Oliver Stamm (9).

Unten: Laurens Lipperheide (10), John Dronsella (11), Oliver Hundt (4), Sebastian Machowski (15).

Auch die Düsseldorfer Lokalpresse berichtete über den Triumph unserer Jungs! Lest selbst!

Vielen Dank an Reporter Niklas Vogel!