Die deutsche U20-Nationalmannschaft der Herren ist erfolgreich in die EM-Vorbereitung gestartet. Nach zehntägigem Lehrgang im Bundesleistungszentrum Kienbaum bezwang das Team von Bundestrainer Frank Menz Polen mit 94:56 (25:13, 24:21, 20:11, 25:11). Gespielt wurde in der Sporthalle Charlottenburg.
Aus Constantin Ebert (Foto), David Taylor, Maximilian Ugrai, Lukas Meisner und Mahir Agva setzte sich die deutsche Premierenformation zusammen. Agva und Taylor sorgten für das schnelle 6:0 (2. Min.). Die aggressive deutsche Defense trug Früchte (12:2, 4. Min., Robert Zinn) und Menz wechselte früh durch, während bei den Gästen noch nicht viel zusammenlief. In der Folge entwickelte sich eine offenere Partie, in der Deutschland aber weiter klar vorne blieb (23:10, 9. Min., 3er Kovacevic, 2er Grof und Ebert).
Auch im zweiten Viertel mussten sich die Polen jeden Wurf hart erarbeiten, was eine dementsprechend dürftige Wurfquote zu diesem Zeitpunkt zur Folge hatte (<30 %). Agva spielte stark auf und machte in der 12. Minute bereits das 30:15. Menz blieb seinem hochfrequentigen Wechselrhythmus treu, musste aber jetzt mit ansehen, wie die deutsche Defense etwas nachließ und den Polen mehrere Distanztreffer gestattete (30:21, 14. Min.). Die Ballverluste auf deutscher Seite häuften sich, da tat Ugrais “and one” gut (37:26, 16. Min.). Polen konnte die zwischenzeitliche Schwächephase der ING-DiBa-Korbjäger bis zum Seitenwechsel nicht nutzen, im Gegenteil, das Menz-Team hatte noch einmal deutlich angezogen (49:34).
Bis zur Mitte des dritten Viertel hatte sich nichts an der klaren Dominanz der DBB-Auswahl geändert (57:42). Zwar war die Wurfquote von lange Zeit über 60 Prozent auf knapp über 50 Prozent gesunken, aber das langte allemal, um den Gegner auf Distanz zu halten. Eindeutig lag man auch bei den Rebounds vorne (30:15), sodass in dieser Phase nichts auf ein mögliches Comeback der Polen hindeutete. Das 62:42 durch Konstantin Kovalev nach 27 Minuten musste man fast schon als Vorentscheidung werten. Doch es ging ja weniger um das Ergebnis als vielmehr um das Proben der im Training erarbeiteten Inhalte, und so forderte Menz ungeachtet des deutlichen Vorsprungs weiterhin vollen Einsatz. Und seine Spieler taten ihm den Gefallen: 69:45 nach drei Vierteln.
Im Schlussabschnitt hielt Menz daran fest, die Spielzeit sehr gleichmäßig zu verteilen. Das Ergebnis blieb deutlich, auch wenn die Polen bei den Rebounds etwas aufholten (74:47, 33. Min.). Zu wenig hatte der Gegner dem konstant hohen Druck der Deutschen, bei denen sich alle zwölf Spieler in die Korbjägerliste eintrugen, entgegenzusetzen. So durfte ein einigermaßen zufriedener Bundestrainer nach 40 Minuten konstatieren: “Das Ergebnis war heute unwichtig, aber es ist natürlich schön, wenn man mit einem Sieg startet. Wir konnten einige Dinge gut ausprobieren, haben aber auch gesehen, dass wir an einigen Problemen arbeiten müssen. Das Reboundverhalten und die zu vielen Ballverluste haben mir insgesamt nicht gefallen, aber es ist schwer das Spiel einzuschätzen. Auf beiden Seiten haben viele Spieler gefehlt. Morgen werden wir versuchen es schon etwas besser zu machen.”
Für Deutschland spielten:
Constantin Ebert (TG 48 Würzburg/s.Oliver Baskets, 8), David Taylor (University of Pacific, USA, 12), Maximilian Ugrai (s.Oliver Baskets Akademie Würzburg, 14), Lukas Meisner (Druff! Baskets Braunschweig/University of Columbia, 3), Sebastian Heck (BIS Baskets Speyer, 10), Jonas Grof (Phoenix Hagen/Iserlohn Kangaroos, 5), Björn Rohwer (BC Rendsburg, 5), Konstantin Kovalev (ALBA Berlin, 1), Dejan Kovacevic (FC Bayern München, 3), Mahir Agva (Team Ehingen Urspring, WALTER Tigers Tübingen, 17), Tom-Niclas Alte (TV Lange, 1), Robert Zinn (Mitteldeutscher BC/BSW Sixers, 15).