Basketball fließt im Blut bei den Schäplitz´. Papa Sebastian ist mit unserem Trikot erfolgreich in der Oberliga unterwegs und sammelt Deutsche Meisterschaften mit unseren Ü-Teams, Bruder Oskar hat es ihm nachgemacht… und an einem glücklichen Tag Fußballer Tayler dazu überredet, den Ball in die Hand zu nehmen statt mit dem Fuß zu treten. „Das war komisch am Anfang, aber hat sofort Spaß gemacht“, sagt der Junge im Nachhinhein. Dieses Jahr hat es bewiesen, wie sehr Bruder Oskar Recht hatte. Tayler Schäplitz ist ein „Talent mit Perspektive“ geworden und will nun unsere U14 in die Oberliga führen. Das erste Interview seines Lebens gab er – ausnahmsweise – mit einer Tasse Schokolade.  

Hallo Tayler, was passiert genau mit diesen „Talenten mit Perspektive“?
Das ist ein Projekt, welches sich um die Entwicklung der jungen, talentierten Spieler kümmert. Das Ziel ist aus den Jugendlichen von heute die Bundesliga-Spieler von morgen zu machen. Ein langer Weg.

Den hast du in Berlin eingeschlagen.
Unser Bundesland hat einen Kader mit 12 Spielern (darunter auch unser Gian Aydinoglu, AdA) zusammengestellt und für ein Wochenende nach Bremerhaven geschickt. Dort haben wir zusammen mit Spielern aus dem ganzen Norden trainiert und gespielt und am Ende wurden 12 Spieler für den nächsten Termin benannt.

Und es ging gen Süden. Stichwort Heidelberg.
Noch ein Wochenende, diesmal waren es 24 Spieler dabei. Das Programm war sehr abwechslungsreich. Wir haben alle individuelle Aspekte des Spiels trainiert und am letzten Tag durften wir kurze Einzeltrainings mit den Bundestrainern absolvieren. Das war sehr aufregend.

Tayler Schäplitz und Gian Aydinoglu

Tayler (rechts) mit Gian bei der Sichtungsmaßnahme in Bremerhaven mit Bundestrainer Kay Blümel

Und erfolgreich.
Nach diesem Wochenende wurden 12 Spieler für den letzten Termin der „Talente mit Perspektive“ ernannt. Ich darf dann im August zusammen mit der Nationalmannschaft trainieren, die sich auf die Eurobasket-Quali vorbereiten wird.

Quali-Turniere kennen wir auch. Für die kommende U14-Oberliga findet es an diesem Wochenende statt. Wie sind die Aussichten?
Der Kader ist auf jedem Fall gut besetzt und viele von uns wurden schon mal für den Kader gesichtet. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir auch mehr Körpergröße, die in dieser Sportart nicht flasch ist. Wir wollen uns für die Oberliga qualifizieren, aber das wollen auch andere Vereine.

Die Quali ist ein besonderer Wettbewerb. Kurz, aber schon richtungsweisend. Was macht den Unterschied aus?
Es ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Dingen. Man ist die ganze Zeit aufgeregt und kann sich (vielleicht) erst nach dem vierten Spiel ein wenig entspannen. Bis dahin heißt es konzentriert bleiben, ruhig spielen, die Einweisungen der Trainer umsetzen und alles geben. Und Spaß haben. So kann man das Ziel erreichen.

Das Ziel hattest auch letztes Jahr erreicht. Wie war deine erste Oberliga-Saison?
Auffällig ist, wie hoch das Niveau ist. Im Vergleich zur Berzirksliga ist das Spiel viel schneller, die Schiedsrichter pfeifen häufiger und gestatten weniger Körperkontakt. Wir haben die Vorrunde bestanden und dann in der Hauptrunde versucht, das Final Four zu erreichen, was uns wegen vieler knapper Niederlagen misslungen ist.

Nach zwei Wochen steht dann schon der nächste Termin an. Der Hermut-Weber-Cup in der Sömmeringhalle.
Auf „unser“ Turnier habe ich richtig Lust. Es ist der erste Auftritt unserer Mannschaft nach der Quali – hoffentlich als berechtigter Oberliga-Teilnehmer – und bin gespannt, gegen andere starke Teams zu spielen. Das Gute daran ist, dass Teams aus Bayern oder Göttingen andere Systeme haben, mit denen sie uns konfrontieren werden. Das ist sehr hilfreicht für unsere Weiterentwicklung.

Was ist der Schlüsselpunkt in deiner persönlichen Weiterentwicklung?
Was mir viele Trainer gesagt haben ist, dass ich meine „Deny“-Verteidigung verbessern und mich anstrengen muss, an den Ball zu kommen, auch wenn der Gegner seinen Körper nutzt. Ich gebe in der Verteidigung mein Bestes und will mich um jeden Preis verbessern. Der DBV Charlottenburg ist sicherlich das Richtige für mich, weil der Verein ein tolles Jugendkonzept hat und uns Spielern kompetente Trainer zur Verfügung stellt. Deshalb freue mich auf mein erstes Jahr als DBVler! (bisher hatte Tayler eine Doppellizenz mit dem Berliner SC, AdA)

Lieber Tayler, vielen Dank für das nette Gespräch und viel Erfolg für die Oberliga-Quali am Wochenende!