Den letzten Kaffee in diesem Jahr haben wir mit einer sehr berühmten Persönlichkeit getrunken. Rote Mütze, rote Wangen, weißer Bart. Vor dem Laden warten noch ein Schlitten und die Rentiere, die sich eine Pause auf dem langen Heimweg gönnen. Ja, der Weihnachtsmann. Und zwar der DBV-Weihnachtsmann, Jörg Lehmann, der den Verein nach seiner Gründung 1991 bis 2007 geführt hat. Das Foto verrät, dass er auch Geschenke für unseren Verein in seinem Sack hatte. Wir fragen nach.
Guten Tag Herr Weihnachtsmann, wie war Ihre lange Reise um die Welt?
Anstrengend. Zigtausend Kilometer in wenigen Stunden sind kein Ponyhof. Aber das Leuchten in den Kinderaugen lässt Stress und Müdigkeit verschwinden.
Lassen Sie uns zusammen ein Spielchen spielen. Hätten Sie freie Hand und wären Sie nicht an die Weihnachtspost gebunden, was würden Sie unserem Verein bringen?
Der Verein ist schon groß, in den letzten 25 Jahren hat er sich enorm entwickelt. Ein Geschenk für alle würde nicht reichen.
Na gut. Beschenkt werden unsere Minis mit…
Hallenzeiten. Ich weiß, das Thema ist brisant, aber die Hallen sind einfach die Grundvoraussetzung für die Arbeit jedes Vereins. Wenn man keinen Ort hat, wo die Kinder besser den Basketball kennen lernen können, wird alles schwieriger. Zudem würde ich den Kindern noch mehr Schulkooperationen schenken. Kinder begnügen sich nicht mit nur einem Geschenk.
Was bekommen dann unsere jungen Bundesliga-Profis?
Vernunft. Damit sie in diesem kritischen Alter nicht ans Geld denken und keinen Versprechen Vertrauen schenken, die schwierig zu erfüllen sind. Beim DBV kann man sich gut entwickeln und hat keinen enormen Druck (wie Akim Jonah zeigt, NdA). Und ich würde mich sehr freuen, wenn sie mich und den Verein künftig mit einem harten Kern für die kommenden 25 Jahre beschenken würden.
Haben Sie in ihrem Sack auch Geschenke für unsere Trainer?
Aber Hallo! Die Trainer sind ein Grundstein unseres Vereins. Ich habe A- und B-Lizenzen für alle, man muss sie nur beim LSB abholen und vielleicht ein paar Fragen beantworten. Ich bin mir sicher, dass alle unseren Trainer es bis dahin schaffen werden.
Beschenken Sie auch Erwachsene?
Unsere schon. Mit einer Packung Lust am Training und einem Anti-Rost-Mittel. Unsere Seniorenteams sind ein seltenes Beispiel, dass Sport und Spaß – und Erfolg – kein Alter kennen.
Ist in der Tüte auch etwas für unseren Vorstand?
Ein Notizblock. Darauf könnte man eine Strategie für die kommenden 5 Jahre festlegen. Seitdem ich den Stab übergeben habe, hat der Vorstand den Verein gut vorangebracht. Nun ist es Zeit für die Weiterentwicklung bis 2020. Man darf nie still stehen. Und das tun wir auch nicht.
Wie kamen Sie zum Basketball?
Es ist schon 43 Jahre her, die Geschichte. Fast Liebe auf dem ersten Blick, nachdem ich im Fernsehen das Olympia-Finale 1972 USA gegen die Sowjetunion gesehen haben. Das Ende fand ich es so spannend und faszinierend, dass mich nichts davon abhalten konnte, Basketball auszuprobieren. Seitdem lässt mich diese Leidenschaft zu dieser Sportart nicht los.
Wie kamen Sie überhaupt auf die Idee, Weihnachtsmann zu werden?
Es war – als Vorstandsvorsitzender – mein persönliches Geschenk an unsere Mitglieder. Wir wollten Weihnachten zusammen feiern und hatten keinen Weihnachtsmann. Das geht gar nicht, habe ich mir gedacht. Da „große“ Macht große Verantwortungen mit sich bringt, bin ich gerne in die Rolle geschlüpft. Und es hat recht viel Spaß gemacht.
Was gehört sonst noch zu Weihnachten?
Das Zusammensein. Alle Weihnachtstraditionen dienen dazu und sind mir deshalb besonders wichtig. Baum aufstellen, Krippe gestalten, Geschenke auspacken. Das ist einfach schön und stiftet Freude in allen Menschen.
Was machen Sie sonst in den restlichen 363 Jahrestagen?
Als Jörg Lehmann segle ich gerne. Das ist eine spätere Leidenschaft, die viele Ähnlichkeiten zum Basketball hat. Zum einen ist Segeln ein echter Mannschaftssport, in dem man voraus geht – im wahren Sinne des Wortes – wenn man dem Mitspieler vertraut. Zum anderen muss man in „Räumen“ denken: Wo bin ich, wo ist mein Ziel, wo ist mein Gegner. Als Weihnachtsmann… darf ich das nicht verraten
Noch eine letzte Frage an Jörg Lehmann. Wann haben Sie erfahren, dass es den Weihnachtsmann…
Meine Kumpel in der Schule habe es mir erzählt. Ich muss gestehen, ein kleiner Schock war es schon.
Der DBV-Weihnachtsmann Jörg Lehmann und die DBV-Redaktion wünschen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!