Nach einer erfolgreichen u14-Saison und dem dritten Platz im Berliner Spielbetrieb wurde unserem 03er/04er-Jahrgang in diesem Jahr eine besondere Ehre zu Teil – eine Einladung zum prestigeträchtigen „Copenhagen Invitational Tournament“.

Copenhagen Invitational Tournament: Erfahrung auf höchstem Niveau

Normalerweise als reines u15-Nationalmannschaftsturnier konzipiert, wurde dieses Jahr zum 10-jährigen Jubiläum zusätzlich ein zweites Turnier für u14-Vereinsmannschaften ausgerichtet, bei dem unsere Spieler auf internationaler Bühne Erfahrungen auf höchstem Niveau würden sammeln können.

Auftaktniederlage gegen die Osloer Stadtauswahl

Nach einer reibungslosen Anreise und einem kurzen Training am Donnerstag trafen unsere Jungs im ersten Gruppenspiel am frühen Freitagmorgen auf eine Stadtauswahl aus dem norwegischen Oslo. Sichtlich beeindruckt von der Physis der Norweger fanden unsere Jungs anfangs überhaupt nicht ins Spiel und lagen schnell mit zehn Punkten zurück. Trotz eines kurzen Aufbäumens im 2. Viertel konnte man sich gegen die starken Norweger kaum durchsetzen. Die Offense verlief sich in Einzelaktionen mit viel zu wenig Bewegung abseits des Balles und in der Defense war man sichtlich beeindruckt von den großen Flügel- und Innenspielern aus Oslo, die immer wieder zu einfachen Würfen kamen und Offensivrebounds einsammeln konnten. So verlor man schließlich mehr und mehr den Anschluss und musste sich letztlich mit 50:81 deutlich geschlagen geben.

Zweites Spiel gegen Horsens IC (Dänemark)

Im zweiten Spiel des Tages traf unser Team auf die dänische Mannschaft Horsens IC. Unseren Jungs körperlich ebenfalls deutlich überlegen, konnten sich die Dänen in einem umkämpften Spiel mehr und mehr absetzen (14:27 nach dem ersten Viertel). Vor allem im Defensivrebound fehlte gegen die physischen Dänen noch zu oft der nötige Mut und Willen, sodass immer wieder zweite Chancen zugelassen wurden. Anders als im ersten Spiel verloren unsere Jungs aber diesmal nicht völlig den Faden und konnten das zweite Viertel mit 15:13 für sich entscheiden. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe – das dritte Viertel ging an Horsens (18:23), das vierte wieder an den DBV (21:15). Letztlich konnte man aber den im ersten Viertel angehäuften Rückstand nicht mehr ausgleichen, sodass das Spiel mit 65:84 an den Horsens IC ging. Dank der deutlich sichtbaren Leistungssteigerung und einer starken kämpferischen Leistung gingen unsere Jungs trotzdem mit einem guten Gefühl und viel Selbstvertrauen für das letzte Gruppenspiel aus diesem ersten Turniertag.

Harter Kampf gegen den niederländische Meister

Der Samstag begann für unsere Jungs gleich wieder mit einem echten Schwergewicht – mit der Basket Academie Limburg stand der niederländische Meister auf dem Parkett bereit. Beiden Teams waren die anstrengenden Spiele vom Vortag deutlich anzumerken. Leider konnten unsere Jungs zuerst nicht an die kämperisch starken Leistungen vom Freitag anknüpfen: Anstatt die sichtbare Müdigkeit der Niederländer auszunutzen, war man stets einen Schritt langsamer als diese und lief dem Spielgeschehen meist hinterher. Erst in der zweiten Halbzeit fand man zu den eigenen Stärken zurück – endlich wurde mit dem nötigen Willen und der nötigen Physis gereboundet und verteidigt, in der Offense wurde der Ball bewegt und gute Abschlüsse herausgespielt. Letztlich verlor man das Spiel nach einer starken zweiten Hälfte mit 61:74. Insbesondere im Reboundverhalten, wo endlich alle fünf Spieler mitarbeiteten und bei der guten Ballbewegung in der Offense zeigte unser Team eine geschlossene Teamleistung und bewies mentale Stärke.

Der fünfte Platz war von Anfang an das realistiche Ziel

Mit dem Bewusstsein, in einer schweren Gruppe in allen Spielen das Beste gegeben und starke Leistungen gezeigt zu haben, sah man dann auch zurecht keine hängenden Köpfe, sondern selbstbewusste und um die eigenen Stärken wissende Spieler mit dem festen Willen, sich im nun folgenden Überkreuzspiel gegen den dänischen Klub Vaerlose BBK den ersten Sieg zu holen und damit die Chance auf den fünften Platz beim Copenhagen Invitational Tournament zu bewahren.

Zu später Stunde um 19:30 Uhr begann dann das nun schon vierte Spiel in nur zwei Tagen, doch von Müdigkeit oder Erschöpfung war nichts zu merken. Von Anfang an dominierte man das Spiel an beiden Enden des Feldes und ließ den dänischen Gastgebern keine Chance – 18:5 nach dem ersten Viertel. Obwohl nun nur noch acht einsatzfähige Spieler zur Verfügung standen wurde die Intensität eher nochmal erhöht und durch intensive Defense einfache Überzahlsituationen herausgespielt. Zur Halbzeit führte man deshalb verdient mit 39:19. Trotz der komfortablen Führung hielt unser Team auch in Halbzeit zwei das hohe Niveau in Offense und Defense aufrecht und erarbeitete sich Erfolgerlebnis um Erfolgserlebnis. Am Ende stand ein verdienter 74:38 Erfolg auf der Anzeigetafel und ein erschöpftes, aber überaus zufriedenes, Team auf dem Feld. Kurz bevor man sich mit dem Shuttlebus auf den Weg zurück in die Unterkunft machte, erfuhr man aber noch, gegen wen das Spiel um den als Ziel ausgegebenen Platz fünf am kommenden Sonntagmorgen gehen würde: Die bereits bekannte Mannschaft aus Oslo aus dem Auftaktspiel am Freitag!

Gleicher Gegner wie beim Auftakt, anderes Ergebnis: Der DBV ist fünfter!

Nach einer kurzen Nacht und mit müden Gesichtern machte sich unser Team bereits am frühen Sonntagmorgen auf den Weg zur Farum Arena, in der bereits um 8:30 Uhr der Tip-Off erfolgen würde. Das Warm-Up versprach jedoch erstmal nichts Gutes: Verschlafen, still und langsam sahen die ersten Korbleger und die ersten Minuten bis zur Kabinenbesprechung aus.

Nun zeigte sich aber, dass das Team, das heute auf dem Feld stand, kaum noch Ähnlichkeit mit dem hatte, das am Freitag mit 31 Punkten gegen die Norweger verloren hatte! Von Anfang an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe in dem sich beide Teams nichts schenkten, jeder Rebound war umkämpft, jeder Punkt wurde beklatscht und diesmal stemmte man sich mit Erfolg als Team gegen die physischen Norweger.

Am Ende des erste Viertels stand ein gerechtes 15:15 auf der Anzeigetafel.

Das 2. Viertel gehörte unseren Jungs: Befeuert von der Möglichkeit, die 31-Punkte Niederlage wettzumachen zeigte man nun das ganze Spektrum der eigenen Fähigkeiten: Die Scoringlast wurde gleichmäßig auf mehrere Schultern verteilt, der Ball lief flüssig durch die eigenen Reihen und so konnte mit selbstloser, teamoriertier Spielweise immer wieder der frei Mann gefunden und der Ball aus allen Distanzen im Korb untergebracht werden. Defensiv hellwach zwang man die Norweger zu schweren Würfen und ließ diesmal – ganz anders als noch am Freitag – durch ein hervorragendes Reboundverhalten kaum noch zweite Wurfversuche zu. Halbzeitstand: 31:24 für den DBV Charlottenburg.

Das 3. Viertel begann wie das zweite endete und Punkt für Punkt konnte die Führung und das eigene Selbstvertrauen ausgebaut werden (48:32 nach dem dritten Viertel). So nah dran am Erfolg machte sich nun zu Beginn des 4. Viertels doch die Müdigkeit bemerkbar. Unkonzentriert und überhastet im Abschluss und kurzzeitig überrascht von einer 1-2-1-1 Zonenpresse der Osloer ließ man den Gegner Stück für Stück ins Spiel zurückfinden und neue Hoffnung schöpfen. Drei Minuten vor Schluss war der Vorsprung auf nur vier Punkte zusammengeschmolzen.

Anstatt in Panik zu verfallen, zeigte man nun aber die über das Turnier erworbene mentale Stärke und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. An der Freiwurflinie präsentierte man sich nervenstark (8 von 12 im 4. Viertel) und konnte trotz der druckvollen und engagiert kämpfenden Osloer Verteidigung schwierige Würfe im Korb unterbringen, um dem Osloer Lauf zu begegnen. Nach einer dramatischen und spannenden Schlussphase stand am Ende ein 66:59-Sieg auf der Anzeigetafel: Die geglückte Revanche nach der hohen Auftaktniederlage und der verdiente fünfte Platz nach einem großartigen „Copenhagen Invitational Tournament“!

Für den DBV spielten: T. Schäplitz (früher Berliner SC), J. Abrokwa, C. Rasche (früher Basket Dragons Marzahn, BBC90 Köpenick), R. Kerstan (früher City Basket), A. Schweizer (SSV Lok Bernau), B. Özdemir (früher BBS, City Basket, VfL Lichtenrade), L. Mario, T. Seithe (früher Basket Dragons Marzahn, BBC90 Köpenick), A. Zelys, J. Grimmer (SSV Lok Bernau)