Die Prophezeiung von Headcoach Reza Ghasseminia hat sich bewahrheitet. Im Berliner Derby gegen Favoriten Alba hielt der DBV Charlottenburg dank guter defensiven Einstellung mit, musste sich am Ende geschlagen geben, weil sich die Albatrosse treffsicherer von jenseits der Dreierlinie bewiesen.
Headcoach Reza: „Gute Körpersprache“
Den kurzen Heimweg musste unser JBBL-Team mit einer 62:50-Niederlage antreten: „Wir nehmen keine Punkte, aber eine sehr gute Erfahrung mit. Wir haben das Spiel so gestaltet, wie wir uns es vorgenommen hatten. Am Ende hat uns das Quäntchen Glück gefehlt„, erklärt Reza nach der Schlusssirene. „Die Körpersprache hat mir gut gefallen, mit der Leistung kann man zufrieden sein: das ist der Startpunkt für einen weiteren Schritt nach vorne.“ Zeit dafür hat das Team, denn das nächste Spiel steht erst am 8. November – in der Sömmeringhalle gegen Schlusslicht Braunschweig – auf dem Plan.
Offenbar zufrieden mit der Leistung, kann man nicht das gleiche vom Ergebnis behaupten. Die Niederlage fiel höher als verdient aus. Alba spielte im ersten Viertel besser (20:14), der DBV Charlottenburg konnte jedoch seinen Spielstil anpassen und verhindern, dass der Gegner sich absetzt. Der taktischen Vorgaben der Albatrosse waren einfach zu erkennen: der Ball musste irgendwie den 208cm großen Center Joshua Lübken erreichen, die Aufgabe der Charlottenburg war es, das Pick&Roll zu erschweren oder ganz zu unterbinden.
Das verpasste Momentum im dritten Viertel
Der Abstand wuchs auf neun Punkte an (35:26/23.), als die Albatrosse ihren Plan durchsetzen konnten, schrumpfte auf zwei, als der DBV den Gegner im Griff hatte und mit Mikias Mamo und Marc Friederici endlich auch sein offensives Glück aus der Distanz fand (35:31/25.). Im Nachhinein musste man feststellen, dass unsere Jungs das Momentum nicht ganz genutzt haben. Leonik Wadehn verkürzte zwar auf zwei Zähler (35:33) und anschließend musste Alba auf den mit 4 Fouls belasteten Center Lübken verzichten. Man erarbeitete sich Offensivrebounds und Freiwürfe, die nicht in Punkte umgemünzt wurden. So konnte der DBV auf einen Punkt herankommen, als Maik Marangosov den dritten Dreier in diesem Viertel versenkte (37:36/27.), aber die Führung nicht übernehmen. Die Schlussphase gehörte dann den Gastgebern, die fünf Zähler aus den letzten beiden Angriffen mitnahmen.
Die Geschwister Friederici leisten Widerstand
Mit einem 6-Punkte-Rückstand (47:41) ging es ins entscheidende Viertel. Der DBV setzte nach wie vor auf die Arbeit in die Defensive, um den Anschluss nicht zu verlieren. Alba fand immer wieder in einem Foul ihre Rettung – oft kurz vor dem Ablauf der Angriffszeit – und zog so hauptsächlich an der Freiwurflinie davon (57:43). Die Geschwister Friederici brachten den Abstand erneut in einstelligen Bereich (57:48/35.), aber die Hoffnung verpuffte, als die folgenden Dreier ihren Weg in den Korb nicht fanden.
Es spielten für den DBV Charlottenburg: Henry Philipp Czerr, Joshua Meck, Marc Friederici (16 Punkte), Dominic Driegert, Vincent Friederici (8), Mikias Mamo (3), Stefan Kljajic, Maik Marangosov (11), Leonik Wadehn (6), Philipp Bertelsmann, Brandon Coleman (4), Juri Snigula (2).