Es ist erst der dritte Spieltag der neuen NBBL-Saison, aber die Stimmung in der Halle und auf beiden Bänken ähnelt schon der eines Playoffs-Spiels. Die AB Baskets schlagen im zweiten Heimspiel dieses Spieljahres die Piraten Hamburg mit 80:72 und machen den ersten Schritt im Kampf um die ersten beiden Plätze. „Dieses Spiel kommt sehr früh, aber es ist durchaus ein sehr wichtiges. Das war uns allen bewusst und deshalb sind wir froh, die Partie gewonnen zu haben und auch mit einem angemessenen Vorsprung. Der direkte Vergleich könnte am Ende entscheidend sein und dabei machen häufig ein, zwei Punkte den Unterschied aus„, sagt Headcoach Stephan McCollister nach der Schlusssirene.

Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit

Die Berliner steigerten ihre Leistung – vor allem in der Defensive – deutlich in der zweiten Halbzeit und konnten somit die Führung übernehmen und erfolgreich verteidigen. „Wir haben im zweiten Durchgang den Basketball gespielt, den wir spielen wollen. Die Piraten haben 40 Punkte in 20 Minuten erzielt, im dritten Viertel haben wir dann nur acht Punkte zugelassen. Wenn wir besser verteidigen, nehmen wir viel Selbstbewusstsein auch in die Angriffe mit„, erklärt McCollister den Wandel nach der Pause.

In der ersten Halbzeit erzielten die Piraten 15 der insgesamt 40 Punkte aus der Distanz (5/10) und bestraften die Unstimmigkeiten in der Berliner Abwehr effektiv. Die Center Timo Riedel und Akim Jonah (11:13/7.) und Jonas Wagner (22:22/13.) hielten die Hausherren noch auf Kurs, ehe die Hamburger kurz vor der Pause noch einen kleinen Run zum 36:40 hinlegten.

Die AB Baskets gewinnen den zweiten Durchgang deutlich

timon-riedel-2In der Kabine unterstrich McCollister noch einmal die Rolle einer guten defensiven Einstellung und die Spieler schienen es zu beherzigen. Die Piraten kamen nun immer schwieriger zu Abschlüssen und erzielten nur acht Zähler in 10 Minuten, während das schnelle Umschaltspiel den Berlinern viele Punkte bescherte, durch die die AB Baskets sich absetzten (54:46/29.).

Die Piraten stellten dann auf Zonenverteidigung um. Dies wirkte wie ein Gift auf die Berliner. Die AB Baskets ließen sich zu Distanzwürfen locken, obwohl McCollister von der Bank mit lauten Anweisungen forderte, die Zone zu attackieren. Das machte der Headcoach aus guten Gründen: viele Würfe fielen daneben und die Piraten konnten sehr schnell ihr Fastbreak-Spiel einleiten und wieder zurück ins Spiel finden (62:59/36.).

Anton Kamke weist mit acht Punkten den Weg

McCollister nahm sich dann eine Minute Zeit, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen – und dies gelang ihm. Mit acht Punkten in Folge stellte Anton Kamke im Alleingang den Vorsprung wieder her (70:62), Timon Riedel wies anschließend die Hamburger mit einem Treffer aus der Nahdistanz in die Schranken (75:70). Die Gäste kamen nochmal heran (75:73), aber die AB Baskets arbeiteten sich zwei „Extrawürfe“ in der entscheidenden Phase heraus: Timons und Akims Rebounds wandelten Levent Yer und erneut Akim zur Freude der Fans durch erfolgreiche Freiwürfe in Zählbares um (78:73).

Die Piraten hatten Zeit für den letzten Angriff, aber die Berliner klauten den Ball und konnten dann von der Linie das Spiel mit dem Sieg und einem guten Vorsprung hinsichtlich des direkten Vergleichs abschließen.

Es spielten für die AB Baskets: Jordan Müller, Lennart Zumbusch, Levent Yer (8 Punkte, 7 Assists), Amani Ogette (8 Punkte, 9 Rebounds), Jonas Wagner (10), Tom Benk (9), Anton Kamke (17), René Assi (2), Ben Post, Akim Jonah (18 Punte, 12 Rebounds), Timon Riedel (8), Nico Ehorn.