Erschöpft, dennoch glückselig und euphorisiert landete die Mannschaft der Ü40 am Sonntagabend in Berlin. Mit im Gepäck – und damit wieder zu Hause – der Pokal des Deutschen Meisters 2016 Senioren 3 (Ü40). 70:29 hatte der DBV kurz zuvor in Hochheim das Finale (4 x 7 Minuten) gegen die TSG Wiesloch gewonnen. Ein leichter Titel, keine Konkurrenz, alles wie immer, DBV dominiert die ü40 nach Belieben, ein Freizeitausflug nach Hessen? Keinesfalls, es war ein Wochenden der „ups and downs“, ein Wochenende gezeichnet von immensen Anstrengungen eines eingeschworenen Teams, verbunden durch echte Freundschaft.
Gruppensieg mit Schützenhilfe aus Düsseldorf
Was war passiert? Am Samstag trafen sich Drazan Tomic, Niklas Lütcke, Christian Krämer, Igor Rücker, Oliver Lenhardt, Justus Strauven, Kai Zimmermann, Laurens Lipperheide und Oliver Stamm in Hochheim, Austragungsort der diesjährigen DM 2016 der Ü40.
Der bekannte Modus: Zwei Gruppe je 4 Teams, kein Halbfinale, der Erste der Gruppe zieht direkt ins Finale ein, das klar angestrebte Ziel des DBV.
Game 1, wie immer ein Prüfstein für den DBV. Anreise, Umziehen, Spielen, und das gleich gegen den Sieger des Regionalverbandes West, die Giants Düsseldorf. Anders als oftmals zuvor, eine überragende Leistung des Teams zum Turnierbeginn. 48:31 der Endstand, mit sieben Dreiern, kompakter Defense und gutem Zusammenspiel. Es passte, DBV war bereit.
Spiel 2 gegen BBC Bayreuth, zuvor Sieger gegen BBC Rockenhausen. Mit dem zweiten Sieg des DBV wäre das Finale schon fast gebucht. Das hemmte offensichtlich. Wieder eine komplette Teamleistung, verlegte Korbleger, Dreier daneben, kollektives Schlafen in der Defense – und plötzlich, 10 Sekunden vor Schluss einen Punkt hinten, letzter Angriff DBV. Drei Schüsse, drei Fahrkarten, Spiel weg (40:41). Pokal weg, Bayreuth im Finale? Stimmung am Boden, Zweifel über Sinn und Zweck solcher Ausflüge.
Es stand fest: Ins Finale führten nur noch (a) zwei Siege der Giants Düsseldorf und (b) ein eigener Sieg gegen Rockenhausen am Sonntag. Dann könnte uns der „Dreiervergleich“ in der Gruppe zum Ersten machen.
Die Stimmung erhellte sich ein wenig, nachdem Düsseldorf Rockenhausen nach Verlängerung Samstagabend bezwang. Uff.., die Hoffnung auf das eigentlich Aussichtlose war wieder da.
Entscheidung am Sonntag
Sonntag früh. Sicherer Sieg des DBV gegen BBC Rockenhausen (53:31). Nicht perfekt, aber überzeugend. DBV hatte das Seine getan. Wieder der Blick auf die Giants aus Düsseldorf. Zuschauen, warten, mitfiebern. Um Platz 3 oder Finale? Und die Giants zeigten Charakter: vier Punkte-Sieg gegen Bayreuth! Finale für den DBV, Danksagungen an Düsseldorf! Der Basketballgott hatte ein Einsehen.
Endspiel gegen Wiesloch
Es ging gegen die TSG Wiesloch, die zuvor den Norddeutschen Meister Wolfenbüttel geschlagen hatten. Die Beine schwer, aber DBV bekam die (unerwartete) Chance, den Pokal zu verteidigen. “ Vorherige Finals (Ü35, Ü45) wurden dieses Jahr verloren. Es war klar, das letzte Spiel der Saison stand an, 2 Pokale weg, einer noch vor unseren Augen. Und: Es zeigte sich ein TEAM. Und wie! Alle hingen sich rein, vom ersten Angriff, bis zum Schlusspfiff, die Mannschaft spielte sich in einen wahren Rausch. Keine Turnovers, jeder machte das, was er kann (und mehr), jeder wusste, was der andere macht. Alle zeigten Bestleistungen und hatten dabei auch großen Spaß. Hier zeigte sich deutlich, dass alle 8 Spieler sich aus der Oberliga und vielen, vielen vergangenen gemeinsamen Basketballjahren nahezu blind verstehen. 14:12 nach dem ersten Viertel, Justus mit 13 Punkten im zweiten Viertel führte zum 36:19 am Ende des zweiten Viertels. Und weiter ging es, die Mannschaft war im „Tunnel“. Alles fiel. 50:26 nach dem dritten Viertel und dann ein 20:3-Run im letzten Viertel. Endergebnis: 70:29. Der wohl höchste Sieg aller Zeiten in einem Finale um die Deutsche Meisterschaft. DBV strahlte, Wiesloch war an diesem Tage chancenlos.
Freude pur, eine tolle Heimreise und ein Wochenende begleitet von einem sensationellen Whatsapp-Chat der Mannschaft.
Resümee: Es ist und bleibt ein Teamsport. Es wird bei einem Turnier jeder gebraucht. Und, es ist nicht nur Sport auf hohem Niveau, es ist bei der Ü40 Freundschaft und Verbundenheit der Spieler, was ein solches Wochenende so außergewöhnlich macht und jedem Einzelnen zeigt, was es da Besonderes beim DBV gibt und warum er sich dafür einsetzt.
Ein Pokal ist damit dem DBV geblieben. Dank an alle Ü40er, die keine Mühen und Kosten gescheut haben und dem DBV diese Titelverteidigung beschert haben.
„Sommer break may start, but: Always remember come back in September !“