Im Derby gegen die Roten aus dem Nachbarbezirk ließ der DBV Charlottenburg erstmals Punkte liegen: der Tiergarten ISC behielt nach zwei fesselnden Stunden mit 65:60 (34:30) in der Schillerhalle die Oberhand.
Das Team konnte nicht an die Leistung von Mittwoch anknüpfen und – viel schlimmer – vergab fast die Hälfte der Freiwürfe und ebnete so dem Gegner den Weg zu einem verdienten Sieg. TISC erschwerte das gesamte Spiel über das Pick&Roll-Spiel der Charlottenburger und machte die Zone dicht, sodass Konstantin Linnartz und Daniel Hönicke auf insgesamt „nur“ 12 Punkte kamen. Das Pech schlug zusätzlich zu: Finn Göing (5) musste die gesamte zweite Hälfte nach einer Handverletzung zusehen. Am Ende waren daher auch die 28 Zähler von Kevin Schaffartzik nur ein losing effort.
Kevin glänzte vor allem in der zweiten Halbzeit (18), nachdem klar wurde, dass seine Scoring-Qualitäten mehr gebraucht wurden als seine Pässe. Denn Tiergarten startete besser aus der Kabine (4:10) und hielt dank der aufmerksamen Defense den DBV Charlottenburg lange Zeit hinter sich. Daniel Hönicke schnappte sich anfangs des zweiten Viertels zwei Offensivrebounds und brachte erstmals die Hausherren in Führung (22:20) – leider nicht von langer Dauer. Die Gäste netzten drei Dreier ein und gingen mit einem 4-Punkte-Vorsprung (30:34) in die Pause.
Der vierte Dreier der Roten eröffnete die zweite Halbzeit (32:41), ehe Kevin Schaffartzik seiner Anführerrolle gerecht wurde. Ein Dreier, ein Kunststück und ein Assist an Max Gervinck in nicht mal einer Minute sorgten für den Anschluss (39:41). Das Kampfgericht schien so begeistert von Kevins Momentum, dass es dem DBV Charlottenburg fälschlicherweise einen zusätzlichen Punkt zuschrieb. Das hatte Folgen, denn der Fehler wurde erst in der Schlussphase festgestellt (in diesem Bericht wird immer auf die richtige Punktzahl hingewiesen, ndV). Das Spiel ging inzwischen weiter und die Hausherren wirkten viel effektiver: die Schaffartzik-Gervinck Kombo (16 Punkte) leistete die offensive Arbeit, das Team rundete sie mit guter defensiver Einstellung und Überlegenheit unter dem Korb ab (50:44/30.).
TISC konterte mit einem 6:0-Lauf zum Auftakt des letzten Viertels, übernahm erneut die Führung und baute sie auf 6 Punkte aus (52:58/37.), während dem Gastgeber ein einziger Treffer in sieben Minuten gelang. Kevin versuchte im Alleingang einen Weg zur Rettung: mit drei aus einem unsportlichen Foul erarbeiteten Punkten und einem Sprungwurf erzielte er – laut Anzeigetafel – den neuen Gleichstand. Tiergarten fordert eine Auszeit, währenddessen die Hiobsbotschaft kam: „Das Kampfgericht hat sich verzählt. Sie haben einen Punkt weniger auf dem Konto“, teilten die beiden Unparteiischen mit. Aus Kulanz sprachen sie eine weitere Minute zu, was zunächst den Gästen verhalf. Der Angriff wurde gut ausgespielt und mit zwei Punkten belohnt (58:61). Bei acht Sekunden Restspielzeit musste der DBV den Spielzug für einen schnellen Dreier einleiten. Kevin bekam den Ball jenseits der Dreierlinie und wurde gefoult. Die ersten beiden Freiwürfe gingen rein, der dritte tanzte auf dem Ring und fiel daneben. Die Gäste wurden dann nochmal an die Linie geschickt, behielten starke Nerven und machten den Sieg perfekt.
Es spielten für den DBV Charlottenburg: Ronald Pedro, Christian Schnürmacher, B. Moser, Konstantin Linnartz (6), Milan Pesic, Daniel Hönicke (6), Sebastian Pichlmeyer, Max Gervinck (11), Nico Linnartz, Chris Kuntze (4), Kevin Schaffartzik (28), Finn Göing (5).